Mit dem Faltrad auf Reisen: Warum ich nie wieder ohne Fahrrad verreise! 

Zuhause ist mein Drahtesel ständig im Einsatz. Klar – eine Großstadt wie München lässt sich viel besser mit meinem Fahrrad bewältigen als mit dem Auto. Warum also sollte ich auf meiner Reise plötzlich auf Taxi, öffentliche Verkehrsmittel oder vielleicht sogar Laufen umsteigen? Eine richtige Radreise hingegen, ausschließlich mit dem Fahrrad, möchte ich aber auch nicht unternehmen. Denn die Freiheit natürlich auch Bus, Bahn und Flugzeug zu benutzen, will ich nicht aufgeben. Hinzu kommt, dass ich mir, selbst in Kurzurlauben in Städten wie Tel Aviv, Amsterdam, Barcelona … stehts ein Rad leihe. Doch Leihräder sind meist teuer und oft in schlechter Verfassung. Welche Vor- und Nachteile es beim Reisen mit dem Faltrad gibt, erfahrt ihr hier!

Die Idee mit dem Faltrad

So klein lässt sich das Brompton falten.
So klein lässt sich das Brompton falten.

Da sitze ich also eines Tages an der Ubahn-Haltestelle ‚Giselastraße‘ und grüble über meine anstehende Reise nach. Plötzlich gesellt sich ein netter junger Mann zu mir und klappt sein Fahrrad zusammen.

Hä? Was macht’n der da? Achso… das ist ein Klapprad.

Ne…Faltrad. So heißen die Dinger jetzt. Das ist ein Brompton. Die sind inzwischen so gut wie normale Fahrräder, passen aber in den Kofferraum und brauchen auch kein Ticket in der Bahn bzw. Ubahn.

Echt jetzt??? Kann man damit auch Reisen? Also so Fernreisen…backpackermäßig und so?

Klar, warum nicht!

Und so ist die Idee geboren. Natürlich hat das ganze eine intensive Recherche nach sich gezogen. Aber ein halbes Jahr und einige Probefahrten später, sitze ich, mit einem Rucksack in Handgepäckgröße und meinem im Frachtraum verstauten Faltrad (Brompton), im Flugzeug in Richtung Amerikanischer Kontinent. Hier könnt ihr meine Story lesen.

Klapprad vs. normales Fahrrad

Klapprad vs. normales Fahrrad. Was macht eine Reise mit dem Klapprad so vorteilhaft?
Klapprad oder normales Fahrrad?

Ich weiß, was ihr jetzt denkt: So ein Faltrad kann ja niemals so gut wie ein normales Rad sein. Doch das hängt natürlich vom gewählten Faltrad ab. Welche Modelle es gibt und warum ich den Mercedes unter den Falträdern fahre – ein Brompton, erfahrt ihr hier.

Nachteile

Grundsätzlich gibt es für mich zwei Nachteile gegenüber einem normalen Rad:

Manko Gangschaltung

Die Gangschaltung sieht 'windig' aus. Tut aber ihren Zweck. Brompton
Die 6-Gangschaltung sieht ‚windig‘ aus, tut aber ihren Zweck.

Mit nur 6 Gängen habe ich bei Steigungen natürlich manchmal Probleme. Aber die Übersetzung auf meinem Brompton ist so gut, dass ich bisher alles hügelige geschafft habe – wenn auch manchmal im Schneckentempo. An Mountainbiketouren ist natürlich nicht zu denken. Aber Steigungen auf einer normalen Straße sind eigentlich kein Problem.

Manko Gewicht

Mein Brompton, das in der Komplettausstattung 14,7 kg wiegt, ist natürlich adipös im Vergleich zum Rennrad oder jeglichem guten Bike.

Vorteile

Das Faltrad kommt einfach und günstig überall mit - hier in Istanbul.
Das Faltrad kommt einfach und günstig überall mit – hier am Bosphorus in Istanbul.

absolute Freiheit

Mit dem Faltrad kann ich immer und überall entscheiden, wie ich mich fortbewegen möchte: Am Flughafen benutze ich anstatt einem Troley mein Faltrad und schiebe meinen Rucksack durch die Gegend. In einer Stadt wie Mexiko City, in der es No-Go-Areas gibt, schmeiße ich das Kleine einfach in den Kofferraum des Taxis (besser noch Uber) und lass mich in die sicherere Gegend fahren. In Lima nehme ich den Bus an den 200 km entfernten Surfstrand. Und mein Faltrad verschwindet im Frachtraum.

kein extra Radticket, kein Übergepäck

In den Zügen der deutschen Bahn und den Nahverkehrsmitteln, wie Bus, UBahn und SBahn fährt das Brompton kostenlos mit – dazu muss es nicht einmal eingeklappt werden. Aber nun kommt das Beste: Beim Fliegen checke ich mein Fahrrad einfach als normales Gepäck ein und zahle keinen Cent extra. Wie das geht, erfahrt ihr bald hier.

Reise mit Klapprad vs. Reise ohne Klapprad

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Mit dem Faltrad auf Reisen – Flughafen Frankfurt auf dem Weg nach China.

Vorteile

Ja, wo soll ich da anfangen…Stellt euch vor, ihr landet in einem exotischen Land, steigt aus dem Flugzeug aus, holt euer Gepäck am Laufband ab und ab geht’s mit dem Fahrrad zur Unterkunft. Keine Ahnung wieviel Taxis hier kosten. Keine Ahnung wo der nächste Bus fährt. Egal. In 17 Sekunden ist mein Rad fahrbereit und in der gleichen Zeit wieder eingeklappt.

Nachteile

Bestimmt ist der eine oder andere erstaunt darüber, dass ich neben meinem Rad nur noch einen Rucksack in der Größe eines Handgepäcks dabei habe. Also ‚leicht‘ reisen ist angesagt. Da ich gerne minimalistisch reise und vor allem in sommerlichen Gefilden, genieße ich diese Leichtigkeit. Wer allerdings Wanderschuhe, dicke Jacken usw. braucht, der wird sich mit dem wenigen Gepäck eher schwer tun.

Fazit

Das Brompton kann überall hin mit und passt sogar aufs Segelboot. Hier am Gardasee.
Das Brompton kann überall hin mit und passt sogar aufs Segelboot. Hier am Gardasee.

Auch wenn ich gezwungen bin, meine 7 Sachen auf Handgepäckgröße zu reduzieren, die Freiheit, die ich mit einem Faltrad habe, möchte ich nicht missen. In Sekundenschnelle wird mein Gepäck zu meinem Gefährt. Genauso schnell wird es aber wieder zum Gepäckstück und hat Platz in jedem Kofferraum. Und das nie mit extra Kosten.

Falls ihr jetzt auf den Geschmack gekommen seid, dann schaut doch einfach mal in die Kategorie Radreisetipps. Vor allem der Artikel Ausstattung könnte für euch interessant sein.

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7 Gedanken zu „Mit dem Faltrad auf Reisen: Warum ich nie wieder ohne Fahrrad verreise! 

  1. Hey Tu. Mein Faltrad klappe ich zusammen, packe eine dicke Isomatte drum und dann in die dünnste Bromptontasche damit. Somit habe ich keinen Koffer, sondern ich kann die Bromptontasche auf 10 cm falten und ans Rad hängen. Die Isomatte spanne ich auf dem Gepäckträger. Alles was übersteht im verpackten Zustand packe ich noch in Bubblefolie (also eigentlich nur die zwei ‚Klappflächen und da mach ich vor dem Fliegen natürlich die Schrauben ab.

    1. Hallo Simone,

      toll, deine seite und was du machst. wir haben unsere Bromptons fürs Fliegen bisher immer in Kartons verpackt, relativ aufwändig und schwer (und schliesst stopover aus). Hast du vielleicht ein Foto, wie deine Taschenlösung am Ende – vor der Gepäckaufgabe – aussieht, und wie es ohne Tasche, nur mit der isomatte drum, aussieht? Wie transportierst du das Rad nach der Ankunft, wenn du nicht gleich losradelst sondern z. B. in die U-Bahn musst? Du packst es dann einfach aus der Tasche aus, ja?

      Viele Grüße,
      Lorenz

      1. Hallo Lorenz, nach der Ankunft packe ich das Fahrrad immer aus, da dann alles einfacher zu transportieren ist. Meinen Rucksack und Isomatte mit Tasche packe ich auf den Gepäckträger. Ich schau nochmal, ob ich ein Foto finde.
        LG Simone

  2. Hi Simone,

    es klingt mega spannend. Eine frage habe ich. wie transportierst du dein Faltrad, wenn du fliegt? im Koffer? und dann wo ist der koffer hin wenn du ankommst? Danke. tu

  3. HALLO SIMONE,

    ICH FINDE DEINE GESCHICHTE SPANNEND UND INTERESSANT. KANNST DU UNS NOCH ETWAS ÜBER DEIN BROMPTON VERRATEN? SECHS GANG HABE ICH MITBEKOMMEN. ABER WELCHER LENKER? M ODER H? UND WARUM FIEL DEINE WAHL AUF DIESEN LENKER? WELCHE FARBKOMBINATION IST DAS? Welche Lampe benutzt du? UND WIE KOMMST DU AUF DIE KNAPP 15 KG GESAMTGEWICHT? WAS HAST DU DA ALLES MITGEWOGEN? ICH FREUE MICH AUF EINE ANTWORT.

    VIELE GRÜSSE
    MARTIN

    1. Hallo Martin. Danke! Ich habe den H-Lenker. Damit hatte ich einfach ein besseres Fahrgefühl beim Probefahren. Die Farbkombi nennt sich turkish Green und irgendein dunkles Blau. Die knapp 15 kg ergeben sich z. B. aufgrund des Gepäcktragers.. .
      Bei weiteren Fragen, kannst du mir gerne schreiben! Liebe Grüße

      1. Hallo Simone,

        Danke für deine Antwort. Viel Spass mit deinem Brompton und deinem Blog.

        Viele Grüsse
        Martin

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