Ein Rezept aus Argentinien … Na, da denkt doch jeder gleich an ein saftiges Steak! Doch das Land italienischer Einwohner ‚kann‘ neben Rindfleisch und Pizza auch noch leckerste Teiggerichte. Heute bin ich bei meinem Kumpel Alejandro zu Gast. In seiner kleinen Küche in Palermo, mitten im Schmelztiegel Buenos Aires’ kocht er für mich. Die ‚Empanada Gallega‘, die er für mich zubereitet, geht schnell und schmeckt fantastisch. Soviel Kochkunst hätte ich ihm gar nicht zugetraut :). Aber seht selbst! Das Rezept findet ihr weiter unten!
Ihr habt euch sicher schon gefragt, woher all diese Leute kommen, die für mich kochen. Alejandro (Ale) und ich kennen uns schon seit über einem Jahrzehnt aus unserer verrückten Zeit in Barcelona. Kennengelernt haben wir uns 2002 in einer Bar beim „El Classico“ (Real Madrid gegen Barcelona).
Geendet hat der Abend mit einer Niederlage für Barca und dem Beginn einer lustigen Freundschaft. In den letzten Jahren hat mich Ale mal in Tel Aviv und mal in München besucht. Und nun schaff ich’s endlich auf einen Sprung bei ihm in Buenos Aires vorbeizuschauen. Aber hier gibt’s ja auch allerhand zu entdecken. Schaut doch mal auf meinen Blogbeitrag ’10 Insidertipps für Buenos Aires’. In Alejandros kleiner Wohnung stapeln sich die Bücher, nicht nur die vom bekanntesten Schriftsteller Buenos Aires‘, Jorge Luis Borges. Ale selbst ist ja auch Schriftsteller. Er übersetzt Bücher und schreibt Artikel für argentinische Magazine.
Die ‚Empanada Gallega‘ ist quasi ein pikanter, gefüllter ‚Kuchen‘, ähnlich wie eine ‚Quiche‘. Und somit ganz anders als die kleinen Empanadas, die man an Straßenständen in Argentinien und in vielen anderen Ländern Lateinamerikas findet. Sie kommt nämlich ursprünglich aus dem Norden Spaniens. Gallegos werden die Spanier aus der Region Galicia genannt. Neben vielen italienischen Einwanderern gab es auch v. a. zu Francos Zeiten viele Spanier, die auf den Südamerikanischen Kontinent vor dem Kriegsdienst geflüchtet sind.
Da ich heute noch nach Rio fliege, muss es schnell gehen… ab zum Einkaufen. Die Zutaten, die wir kaufen, werdet ihr diesmal ohne Probleme in deutschen Supermärkten finden.
Zutaten (für ca. 4 Personen)
für den Teig
- 450 Gramm Mehl
- 1 Eigelb
- 75 Pflanzenfett (wie Palmin)
- 200 – 250 ml lauwarme Milch
- 1/2 Tl. Salz
für die Füllung
- 2 Tomaten
- 1 Zwiebel
- 1 Paprika
- Makrele aus der Dose oder Thunfisch
- 2 Eier
Zubereitung:
Der Teig:
Der Teig ist ganz einfach: Das Mehl mit dem Eigelb, der lauwarmen Milch, dem Pflanzenfett und einem Tl Salz verkneten (geht einfacher, wenn ihr das Pflanzenfett vorher kurz erwärmt).
Das Ganze in Folie hüllen und ca. eine Stunde in den Kühlschrank stellen.
Wem die Teigherstellung zu viel ist, kann in Argentinien natürlich Empanadateig (‚Masa de Tarta‘) schon fertig im Kühlregal kaufen. Eine gute Alternative bei uns wäre wohl Blätterteig.
Die Füllung:
Das ganze mit Salz und Pfeffer würzen und auf kleiner Flamme braten lassen.
Alejandros Tipp: Achtet darauf, dass die Tomaten möglichst ohne, die beim schneiden entstandene Soße, angebraten werden. Die Soße, die sich während des Anbraten bildet, solltet ihr abgießen. Sonst wird die Füllung zu wässrig.
Und zum Schluss:
Ich schau mal eben in den Kühlschrank: Der Teig ist inzwischen gut gekühlt. Alejandro teilt ihn in zwei Hälften (Topf und Deckel der Empanada). Die zwei Hälften werden auf der bemehlten Arbeitsfläche kreisrund ausgerollt. Ausgerollt ist der Teig vielleicht 3 bis 4 Millimeter dick.